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Reglementierungswahn der Stadt-Verwaltung
Warum in Stuttgart die kleinen Familien-Betriebe aussterben müssen, kann man sich seit einigen Tagen am Beispiel einer Problemlösung der Stuttgarter Verwaltung wunderbar vor Augen führen.
Tatort Bäckerei Blankenhorn: Bis vor kurzem konnten die Kunden, die keine Möglichkeit haben zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Roller zu der etwas außerhalb des Degerlocher Zentrums liegenden Bäckerei zu gelangen, unkonventionell vor dem Laden ihren Pkw auf einem überbreiten und undefinierten asphaltierten Platz abstellen.
Wenige haben sich daran gestört, auch wenn natürlich mancher Autofahrer sich höchst unsensibel so hingestellt hat, dass Fußgänger mit Kinderwagen oder Rollator behindert wurden. Aber, erstens sind bis heute keine Ausschreitungen zwischen Fußgängern und Autofahrern bekannt geworden. Man hat sich halt gegenseitig beschimpft, und zweitens ist bis heute niemand durch einen Unfall zu Schaden gekommen
Wie rücksichtslos ist eine Verwaltung, die in so einem Fall nur auf Ihre Vorschriften schaut und diese mit aller Macht durchsetzt? Natürlich ist diese Situation schon lange im Bezirk präsent und diskutiert worden. Auch wenn aus irgendwelchen Gründen die Situation nicht aufrecht erhalten werden kann, dann können wir doch von unseren Verwaltungsleuten lösungsorientierte Ergebnisse Ihrer Arbeit erwarten.
Die Parkplatz-Verbarrikadierung hat man installiert, doch die der Bäckerei versprochenen Kurzparkplätze nicht. Welche Ziele verfolgt unsere Verwaltung mit dieser Vorgehensweise? Ist das Bürgernähe? Ist das Erhalt von Vielfalt, Kleinbetrieben und Arbeitsplätzen? Nein, das ist für mich willkürliches Durchsetzen von Bestimmungen und Regeln auf Basis einer sich immer mehr ausbreitenden Verbotspolitik.
Darum erwarte ich den sofortigen Rückbau dieser Barrikaden und fordere die Verwaltung auf, erst eine zukunftsfähige Lösung zu erarbeiten und diese mit den Beteiligten abzustimmen.
Martin Kohler
Degerloch
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